Harninkontinenz

Der ungewollte Verlust von Harn führt häufig zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität. Darüber zu sprechen wird oft als unangenehm und beschämend empfunden. Dennoch lohnt es sich, das Problem zu thematisieren, denn oft kann schon durch relativ einfache Maßnahmen eine Besserung oder sogar ein Ausbleiben des Harnverlustes erzielt werden.

Formen der Harninkontinenz

Belastungsinkontinenz - "Stressinkontinenz":
Der ungewollte Harnverlust passiert unter körperlicher Belastung, das heißt beim Laufen, Springen oder anderen körperlichen Aktivitäten, manchmal schon bei Treppensteigen oder Gehen oder typischerweise auch beim Husten. Grund für den Harnverlust ist ein Versagen des normalen Verschlussmechanismus der Harnröhre. Hauptverantwortlich dafür ist eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur. Diese wird...

Belastungsinkontinenz - "Stressinkontinenz":
Der ungewollte Harnverlust passiert unter körperlicher Belastung, das heißt beim Laufen, Springen oder anderen körperlichen Aktivitäten, manchmal schon bei Treppensteigen oder Gehen oder typischerweise auch beim Husten. Grund für den Harnverlust ist ein Versagen des normalen Verschlussmechanismus der Harnröhre. Hauptverantwortlich dafür ist eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur. Diese wird durch allgemeine Bindegewebsschwäche, Geburtstraumen, Übergewicht, schwere Arbeit sowie zunehmendes Alter verstärkt.

Durch gezieltes Beckenbodentraining kann der Beckenboden und somit die Verschlussfunktion der Harnröhre verbessert werden.

Dranginkontinenz:

Es entsteht plötzlich ein starker Harndrang und die anschließende Harnblasenentleerung ist nicht mehr unterdrückbar bzw. willentlich steuerbar. Grund dafür ist zumeist eine Überaktivität des Blasenentleerungsmuskels. Dieser Überaktivität kann medikamentös entgegengewirkt werden.

Andere Formen der Inkontinenz:
Können neurologische Ursachen haben („neurogene Blase“) oder durch Abflusshindernisse („Überlaufinkontinenz“) entstehen.
Mischformen sind häufig („gemischte Inkontinenz“). 
 

Abklärung:
Zur Abklärung der Inkontinenz gehört ein ausführliches Gespräch um die eigene Vorgeschichte sowie mögliche Risikofaktoren zu erheben. Weiters ist es besonders wichtig, dass Sie über zumindest 2 Tage ein sogenanntes „Blasentagebuch“ (genaue Aufzeichnung über Trink- und Harnmenge sowie Harnverlust) führen, welches dann gemeinsam besprochen wird. Dadurch können zumeist schon wichtige Hinweise auf die Ursache der Inkontinenz gefunden werden. Auch eine ausführliche gynäkologische Untersuchung ist Teil der Abklärung. Senkungszustände (Blasensenkung, Gebärmuttersenkung) stehen häufig in Zusammenhang mit Blasenentleerungsproblemen. Sind weiterführende Untersuchungen oder Behandlungsmaßnahmen notwendig erfolgt eine Überweisung an die urodynamische Ambulanz der Universitätsfrauenklinik Innsbruck.

mehr lesenweniger lesen
Download
Blasentagebuch