Zwillingsschwangerschaft

Zwillingsschwangerschaften machen ca. 1% aller Schwangerschaften aus, wobei die Anzahl der Zwillingsschwangerschaften steigt. Gründe dafür sind insbesondere die Zunahme an künstlichen Befruchtungen und das steigende mütterliche Alter. Aus pränataldiagnostischer Sicht ist bei einer Zwillingsschwangerschaft das Ersttrimesterscreening wichtig, um die Mutterkuchen- und Eihautverhältnisse zu klären. Davon hängt das weitere Management der Schwangerschaft ab. Insbesondere bei monochorialen Zwillingen, welche sich einen gemeinsamen Mutterkuchen teilen, können im Rahmen dieser Untersuchung bereits erste Hinweise auf mögliche Komplikationen gefunden werden.
Auch weitere Untersuchungen wie der detaillierte Organultraschall sowie Wachstumskontrollen mit Durchblutungsmessungen werden bei Zwillingsschwangerschaften empfohlen, da ein etwas höheres Risiko für Fehlbildungen sowie Wachstumsrückstände besteht. Außerdem sollte in Bezug auf eine eventuelle Frühgeburtlichkeit regelmäßig die Länge des Gebärmutterhalses kontrolliert werden. 

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Dichoriale Zwillingsschwangerschaft:
Die Teilung findet sehr früh nach der Befruchtung statt (bis zum 3. Tag). Jeder Zwilling besitzt seine eigene Fruchthöhle, Eihaut und seinen eigenen Mutterkuchen. Das Geschlecht kann unterschiedlich oder identisch sein. Die Schwangerschaftskontrollen unterscheiden sich nicht wesentlich von jenen bei einer Einlingsschwangerschaft. Je nach Verlauf können jedoch insbesondere im letzten...

Dichoriale Zwillingsschwangerschaft:
Die Teilung findet sehr früh nach der Befruchtung statt (bis zum 3. Tag). Jeder Zwilling besitzt seine eigene Fruchthöhle, Eihaut und seinen eigenen Mutterkuchen. Das Geschlecht kann unterschiedlich oder identisch sein. Die Schwangerschaftskontrollen unterscheiden sich nicht wesentlich von jenen bei einer Einlingsschwangerschaft. Je nach Verlauf können jedoch insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel engmaschigere Kontrollen notwendig werden, da bei Zwillings-schwangerschaften ein etwas erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht.

Monochoriale-diamniote Zwillingsschwangerschaft:
Die Teilung findet zwischen dem 3. und 7. Tag nach der Befruchtung statt. Die Kinder sind durch ihre Eihäute voneinander getrennt, jedoch werden beide Kinder von einem gemeinsamen Mutterkuchen versorgt.

Dadurch bestehen Gefäßverbindungen zwischen beiden Kindern. In ungefähr 30 % kommt es über diese Gefäßverbindungen zu einer Blutumverteilung zwischen den Kindern, dem sogenannten „Zwillingstransfusionssyndrom“. Dieses ist bei ungefähr der Hälfte dieser 30% so schwer, dass die Kinder dadurch massiv gefährdet sind. Dann ist eine intrauterine, das heißt vorgeburtliche Therapie erforderlich (fetoskopische Laserablation der verbindenden Gefäße).

Das größte Risiko für die Entwicklung eines schweren Zwillingstransfusionssyndroms besteht zwischen der 14. und 25. Schwangerschaftswoche. Aus diesem Grund sind in dieser Zeit wöchentliche Ultraschallkontrollen empfohlen, wobei besonders auf die Magen- und Blasenfüllung beider Kinder und auf die Fruchtwassermenge geachtet wird und die Blutflüsse in verschiedenen Gefäßen beider Kinder gemessen werden.

Aufgrund des gegenüber der Einlings- als auch der dichorialen Zwillingsschwangerschaft erhöhten Risikos für eine Frühgeburt empfehlen sich regelmäßige Ultraschallkontrollen des Gebärmutterhalses ab der ungefähr der 22. Schwangerschaftswoche. 

Monochoriale-monoamniote Zwillingsschwangerschaft:
Die Teilung erfolgt nach dem 9. Tag der Befruchtung. Die Zwillinge befinden sich in einer gemeinsamen Fruchthöhle und werden von einem gemeinsamen Mutterkuchen versorgt. Bezüglich des gemeinsamen Mutterkuchens ergeben sich die selben möglichen Komplikationen wie bei der monochorialen – diamnioten Zwillingsschwangerschaft und es sind auch entsprechende Kontrollen notwendig (siehe oben). Um die Schwangerschaft im späteren Verlauf ausreichend überwachen zu können, ist eine längerfristige stationäre Betreuung notwendig.

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